In zahlreichen Publikationen werden vor dem Hintergrund einer zunehmenden digitalen Mobilität der „Tod des Raumes“ und das Zusammenrücken der Welt in einer time-space-compression vorhergesagt. Werden tatsächlich räumliche Distanzen und Wege zunehmend bedeutungslos in einer Gesellschaft, die von raum-zeitlichen Prozessen wie Beschleunigung, Entgrenzung und Flexibilisierung geprägt ist? Aufbauend auf der klassischen „Time Geography“ wurden zwei bundesdeutsche Zeitbudgetstudien dahingehend ausgewertet, wie sich die tatsächlichen Wegezeiten im Alltag für die Akteure in ihrem Kontext gestalten, welchem Wandel sie in den vergangenen Jahren unterlagen und inwieweit sie sich regional und zeitlich unterscheiden. Eine zentrale These ist, dass der Aufwand für Wegezeiten nicht nur sozial, sondern auch räumlich ungleich verteilt ist, wobei ein besonderer Fokus auf Prozessen in Städten liegt. Abschließend werden einige Überlegungen zu einer um den Faktor Zeit erweiterten Stadtgeographie vorgestellt. Lernziele: Einblicke in Fragestellungen der Zeitgeographie, ansatzweise der Stadtgeographie, Kennenlernen verschiedener Methoden der empirischen Sozialforschung am Beispiel von Zeitbudgetdaten.

Referent/in
Prof. Dr. Caroline Kramer

Veranstalter
AWWK
Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung Karlsruhe
Karlsruhe
Tel: 0721 / 608-47974
Fax: 0721 / 608-44811
E-Mail: awwk ∂does-not-exist.awwk-karlsruhe de
https://www.awwk-karlsruhe.de

Teilnehmerzahl
100