Veranstaltungskalender
Offene Ringvorlesung: Einführung in die Psychoanalyse (4/7)
Reinhard-Baumeister-Platz 1, 76131 Karlsruhe
4. Vorlesung: Psychoanalytische Perspektiven der mütterlichen Depression
„Ich sage Ihnen, die Psychoanalyse begann als eine Therapie,
aber nicht als Therapie wollte ich sie Ihrem Interesse empfehlen,
sondern wegen ihres Wahrheitsgehalts, wegen der Aufschlüsse,
die sie uns gibt über das, was dem Menschen am nächsten geht,
sein eigenes Wesen, und wegen der Zusammenhänge, die sie
zwischen den verschiedensten seiner Betätigungen aufdeckt.“
(S. Freud, Neue Folge der Vorlesungen über Psychoanalyse, 34. Vorlesung. GW Band XV, S. 169, (1933))
Geht die Psychoanalyse dem nach, was gesagt werden kann, so kann sie entdecken, was uns in der Sprache mitgegeben wurde. Die sieben Vorträge mit Analytikerinnen und Analytikern aus dem In- und Ausland werden dies im Wintersemester 2019/2020 unter verschiedenen Gesichtspunkten befragen.
Beim vierten Termin der Reihe am Mittwoch, 11. Dezember 2019 wird sich Dr. phil. Dipl.-Psych. Catherine Moser (Ulm) mit psychoanalytischen Perspektiven der mütterlichen Depression beschäftigen.
Die Schwere und Häufigkeit der post-partum-Störungen weisen darauf hin, dass es eine Verbindung zwischen der Konstitution einer weiblichen Identität und den bei der Mutterschaft, sich daraus ergebenden Frustrationen und Enttäuschungen geben muss.
In dem Vortrag sollen die Wirkungen der Mutterschaft auf das Selbstverständnis der Weiblichkeit untersucht, und die Krisenmomente bereits in der Schwangerschaft, aber auch bei der Trennung-/ Entbindung als Krisenpunkt, aufgezeigt werden. Unter diesem Blickwinkel erscheint die Depression weniger als Zustand, sondern als ein Fehlentwicklungsprozess innerhalb der Struktur des Begehrens. Der Blick zwischen Mutter und Kind gibt Aufschluss über die Art der Interaktion und der frühen Beziehung: die Spiegelfunktion des Blickes der Mutter ist die narzisstische Besetzung des Kindes. Daraus entspringt die Spiegelung des Blicks als Erinnerung einer Störung in der transgenerationalen Weitergabe der Geschichte zwischen Mutter und Kind, manchmal mit verheerenden Folgen.
Der Eintritt ist frei. Keine Anmeldung erforderlich.
Eine Veranstaltungsreihe der AWWK – Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung Karlsruhe in Kooperation mit dem ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale.
Weitere Informationen unter: www.zak.kit.edu/psychoanalyse
Verschiedene
Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung Karlsruhe e.V.
AWWK
Karlsruhe
Tel: 0721 / 608 47974
Fax: 0721 / 608 44811
E-Mail: awwk ∂ awwk-karlsruhe de
https://www.awwk-karlsruhe.de
Interessierte / Jede(r)