Die Industrielle Revolution und die Französische Revolution verändern Kunstauffassungen und Kunstproduktionen dauerhaft. Die Architektur ist davon besonders betroffen. Die seit der Antike gültigen klassischen Gestaltungsregeln verlieren ihre Gültigkeit, der Bezug zur Tradition löst sich auf. Der jeweils herrschende Zeitgeist verändert Rolle, Aufgabenbereich und Formgebung (den Stil) der Architekten. In mehreren Etappen entsteht „die Moderne“, die ein von den klassischen Regeln befreites Entwerfen und Bauen durchsetzt. Wie dieser Prozess im Einzelnen verläuft, hängt von der jeweiligen historischen Lage und den neu hinzukommenden Baumaterialien und -techniken ab (Stahl, Beton, Stahlbeton und Glas). In rascher Abfolge entstehen in der Architektur zahlreiche neue Vorstellungen vom Bauen. Gemeinsames Ziel ist der Anspruch, den Menschen in am jeweiligen Zeitgeist orientiertes „modernes“ Lebensgefühl zu vermitteln und dafür repräsentative Bauwerke zu planen und zu bauen. Erfolgreich ist das „neue Bauen“ zunächst nur bei den gebildeten Eliten, die Mehrheit der Bevölkerung kann mit dieser Architektur nichts anfangen.
Die zivilisatorischen Erschütterungen des 1. und 2. Weltkriegs und die Aufteilung der Welt in kapitalistische und kommunistisch-sozialistische Blöcke führt mehr und mehr zur Auflösung sämtlicher Stil- und Gestaltentwicklungen.
Anhang zahlreicher Beispiele aus der Architektur und dem Städtebau wollen wir nachvollziehen, welche Wege und Irrwege die „Moderne“ beschritten hat und welche Fortschritte und Rückschritte hierbei zu verbuchen sind.

_{Bildquelle: Midjourney/ R.H. Schneider}

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