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Die 50er Jahre waren eine bewegte Zeit, auch in der Fotogeschichte. Unübertroffen ist der Erfolg der Ausstellung „Family of Man“ (1955) des New Yorker Museum of Modern Art. Sie hatte weltweit mehr als zehn Millionen Besucher, ist noch heute zugänglich und wurde inzwischen zum Weltdokumentenerbe erklärt. Angelegt als Retrospektive herausragender Werke des Fotojournalismus, hat „Family of Man“ mit ihrem Verweis auf das Allgemeinmenschliche und ihrem Vertrauen auf die unmittelbar verständliche Sprache der Fotografie einen Nerv der Nachkriegszeit getroffen.
Weniger Publikumserfolg, dafür umso nachhaltigere Wirkung in der Fotoszene hatten drei avantgardistische Fotobücher der 50er Jahre: H. Cartier-Bressons „Decisive Moment“, 1952 (nebenbei ein wichtiger fototheoretischer Beitrag zur Momentfotografie), W. Kleins „New York 1955“ und R. Franks „The Americans“ (1958). Diese drei Bücher brachten völlig neue Sichtweisen, zeigten teilweise eine brüchige Welt, extrem direkt und nahe, oftmals scheinbar kunstlos aufgenommen. Sie bilden einen Gegenpol zur „Family of Man“.