Was nehmen wir wahr, wenn wir Natur wahrnehmen? Wir erfahren die landschaftliche Natur als heiter, melancholisch oder erhaben – als atmosphärisch. Sie ist Gegenstand der Imagination und Projektionsraum, ist ‚kulturell aufgeladen‘, mit Bedeutungen behaftet, verbunden mit den Symbolhaushalten der Kultur – man denke an den „deutschen Wald“ oder das „romantische Mittelrheintal“. Alexander von Humboldt, der im Zusammenhang mit der Sehfigur Landschaft vom „Totaleindruck einer Gegend“ sprach und seine Naturschilderungen als „Naturgemälde“ bezeichnete, nannte es „ein gewagtes Unternehmen, den Zauber der Sinnenwelt einer Zergliederung seiner Elemente zu unterwerfen. Denn der großartige Charakter einer Gegend ist vorzüglich dadurch bestimmt, daß die eindrucksreichsten Naturerscheinungen gleichzeitig vor die Seele treten, daß eine Fülle von Ideen und Gefühlen gleichzeitig erregt werde.“ Wenn sich der Vortrag daran versucht, Zugänge zu Natur und Landschaft darzulegen und verschiedene Gesichtspunkte der Naturerfahrung aufzuzeigen, dann gilt es, Humboldts Worte zu berücksichtigen.

ENTGELT

11 €

Mitglieder, KIT- und PH-Angehörige, Studierende: 7 €